Federica Matta: THE GODDESSES TEMPLE, Zeichnungen montiert auf Karton, Installation
Ausgehend von ihren Zeichnungen für die Göttinnen-Büchlein von THE DISSIDENT GODDESSES’ NETWORK (Verlag für Moderne Kunst) hat Federica Matta einen fantasievollen Tempel der Göttinnen mit Figuren, einem neolithischen Langhaus, Tieren, Keramiken und Fabelwesen entworfen. Das imaginäre Reich der Göttinnen entsteht als paradiesischer Ort, den man durchwandern kann.
Foto: Heide Schimke
Elisabeth von Samsonow: THE ELDER POEM. Zeichnungen und Filmstills 2021
In ihrem Projekt „The Elder Poem“ erforscht und inszeniert Elisabeth von Samsonow Annäherungen zwischen Kunst und Ökologie, wobei sie eine Poetologie von botanischen Systemen entwirft. Ausgehend vom alt-irischen Alphabet der Bäume Beth-Luis-Nion, welches von Robert von Ranke-Graves in seinem voluminösen, einflussreichen Buch „The White Goddess“ beleuchtet wurde, kartografiert sie das „Land der Göttinnen“, das von einer Gruppe von KünstlerInnen und UnterstützerInnen im Jahr 2020 in Niederösterreich gegründet wurde, sowie dessen Umgebung. Dieses Land der Göttinnen ist ein biodiverses Habitat mit Weingärten, Akazienwäldern, Feldern und Buschland. Die Zone transhumanistischer Kommunikation auf einem Schwellenlevel erweiternd, zielt Samsonows Projekt auf Gesten der Aufmerksamkeit und gegenseitiger Anerkennung von humans und non-humans ab. Was, wenn das Alphabet tatsächlich von Bäumen erfunden worden wäre? Wenn im Lichte eines Systems, welches Buchstabe, Baum, Ort, Eigenschaft, geschichtliche und mystische Erzählstränge (was beim Alphabet der Bäume der Fall ist) miteinander verknüpft, diese Landschaft oder dieses spezifische biotopische Habitat durchwandert wird, verwandelt sich der einfache Spaziergang in eine Reise zum Mittelpunkt der Vorstellungskraft und resultiert in einem Poem, welches vom Gebiet selbst geschrieben wird. Die Bedingung dieser Art von Ökogedicht ist eine nicht-zielgerichtete Herangehensweise zwischen den Leuten und dem Land, ein spielerischer Gestus in einer Umgebung, welche ehedem – und die umliegenden Gebiete sind es immer noch – von stark ausgeprägter industrieller Landwirtschaft, Energiegewinnung und Kapitalisierung unterschiedlicher Art bestimmt wurde.
Foto: Heide Schimke