Wo sind die Göttinnen? In welchen Wirklichkeiten, in welcher Form erscheinen sie? Die Göttinnen sind als Kultbild/Kultfigur in der Kulturgeschichte in einer mannigfaltigen Form von Erzählungen, Fabeln, Narrativen, Mythen, Märchen und religiösen Kulten etc. aufgetreten (Robert Graves). Die Vielfältigkeit von Bedeutungen der Göttinnen umfasst auch die symbolische Dimension einer umfassenden generativen Gestaltungskraft (Arantzazu Saratxaga). In jeder Göttin drängt eine schöpferische Kraft hervor. Ihre Botschaften werden über verschiedene Medien transportiert: mündlich vorgetragene Rede oder Dichtung, Tanz, symbolische Handlungen und Performances, Schrift und Bild, technische Medien, abstrakte Maschinen etc. Die Medien erzählen die Geschichte der Göttinnen (Friedrich Kittler).

Die Manifestationen und Erscheinungen der Göttinnen ereignen sich nicht nur als reine Erscheinungen und ästhetische Erfahrung. Sie werden im Regime des Visionären inszeniert (Elisabeth von Samsonow). Im Hinblick darauf befasst sich dieser Teil des Projekts mit den Kunstpraktiken und Ausdrucksformen, bei denen es darum geht, wie die Vision der Göttinnen manifest werden kann (Verlinkung auf Federicas Projekt). Der Übergang zwischen literarischen und performativen Techniken legt die Basis zu Formen des Epiphanischen (Verlinkung auf Projekt Performance). Beziehungen zwischen Körper, Sprache und Wahrnehmung werden als Offenbarungen der Göttinnen rekonstruiert, betrachtet, ausgelotet und erfunden.

Inwiefern sind die Göttinnen weiblich? Kann man überhaupt die binäre Geschlechterordnung auf das Göttliche projizieren? Ist das Göttliche männlich oder. weiblich? Die Genderdiskussion soll unter dem Vorzeichen der Göttinnen revidiert werden. Wenn überhaupt, welche Geschlechterordnung entspricht dem göttlichen Weiblichen? Wie lässt sich die vielfältige Repräsentation des Weiblichen mit dem Regime der Transzendenz kurzschließen? (Verlinkung auf Ebadurs Projekt)